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Bei Norske Skog Bruck treffen 140 Jahre Tradition und Know-how der Papierherstellung und Hochtechnologie zusammen. Mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde werden Fasern aus Altpapier und Holz auf Sieben und in Pressen zu einer Papierbahn geformt, die von heißen Stahlzylindern getrocknet wird. Je nach Produkt veredelt ein Anstrich die Oberfläche, um optimale Druckergebnisse oder besondere Stärke des Papiers sicherzustellen. Prozessleitsysteme, denen eines hochmodernen Airbus 380 weit überlegen, sichern die Stabilität der hochkomplexen Produktionsprozesse.
Wasser ist das Förderband im Papierherstellungsprozess, es wird aus der Mürz geborgt, gereinigt und nach der vielfachen Verwendung in Kreisläufen, dem Fluss wieder sauber zurückgegeben. Das Holz, das benötigt wird, um dem Kreislauf Frischfasern zuzuführen, um ein Recycling am Laufen zu halten, stammt überwiegend aus umliegenden Wäldern. Die benötigte Energie in Form von elektrischem Strom und Dampf wurde in der jüngeren Vergangenheit in einem hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerk aus fossilem Erdgas erzeugt.
Im April 2022 wurde ein neuer hochmoderner Kessel 9 in Betrieb genommen, in dem nun statt Gas Schlamm, Rinde und andere Reststoffe aus der Region verbrannt werden. Damit hat unser Unternehmen die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern massiv reduziert.
Der neue Kessel K9 sorgt dafür, dass der Gasverbrauch der Papierfabrik um 75 % gesunken ist, von einer auf 0,25 Terrawattstunden pro Jahr. Diese Ersparnis entspricht beinahe einem Prozent des gesamtösterreichischen Gasverbrauchs. Jährlich werden so 150.000 Tonnen CO2 aus fossilen Brennstoffen eingespart. Seit 2012 wird die Stadt Bruck an der Mur, in zunehmendem Ausmaß von Norske Skog mit Fernwärme versorgt. Sind es heute rund 50%, so sollen in weiterer Zukunft 80 % der Haushalte an die Fernwärme angeschlossen sein.
Zur Verbrennung in den Energieanlagen gelangen Faserreststoffe, Reste der Altpapieraufbereitung, Klärschlamm, Rinde sowie externe Reststoffe wie Altholz, Kunststoffe, anderes nicht recyclingfähiges Material und biogene Reststoffen. Alle Materialien werden auf eine Korngröße 8 x 8 cm zerkleinert und liefern bei der Verbrennung in einem Wirbelschichtverfahren bei rund 800 Grad wertvolle Energie. Eine aufwendige Reinigungs- und Filtertechnologie nach dem letzten Stand der Technik sorgt für die Einhaltung der strengen Luftemissionswerte. Die Lagerung und Aufbereitung des Brennmaterials erfolgt in einer eigenen Halle, in der Unterdruck herrscht, um Staub- und Geruchsemissionen zu verhindern. Verbleibende Aschen werden laufend überprüft und wo möglich einer weiteren Wiederverwertung zugeführt.