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Die Kläranlage in Weiz hat eine Ausbaugröße, die für bis zu 30 000 Einwohner:innen ausgelegt ist. Mit einem Tageszufluss von min. 3 500 m3 pro Tag bei Trockenwetter und max. 40 000 m3 bei Regenwetter, fallen im Jahr rund 1 200 Tonnen getrockneter Klärschlamm an.
Dieser Schlamm wurde für lange Zeit als Abfallprodukt angesehen, bis die Stadtgemeinde Weiz im Jahre 2004 ein Blockheizkraftwerk errichtete, welches das anfallende Faulgas im Faulturm als Energiequelle nutzt. Im turmförmigen, 700 m3 Stahlfaulbehälter finden anaerobe (ohne Sauerstoff), biogene Abbauprozesse statt, welche zum Beispiel Methan, Kohlenstoffdioxid und andere Gase freisetzen und das Faulgas bilden. Das mit Faulgas befeuerte Blockheizkraftwerk läuft mit einer elektrischen Leistung von rund 35 kW und erzeugt dabei 70 000 kWh Strom pro Jahr, sowie 150 000 kWh Wärme.
Somit dient es sowohl als Stromerzeuger, als auch zur Beheizung des Betriebsgebäudes der Kläranlage und des Faulturms. Neben der damit verbundenen Reduzierung der Betriebskosten hat diese Verwendung auch einen ökologischen Aspekt, da das Gas ansonsten auf Grund des starken Treibhauspotentials ungenutzt abgefackelt werden müsste.